Ich spiele The Secret World und ich muss sagen "es ist halt mal etwas anderes".
Jetzt in etwas mehr Detail. Erstmal zur Grafik: - Charaktererstellung ist akzeptabel, aber merkbar limitiert. Die Charaktere sind nicht so perfekte Models wie in anderen Spielen. - Die Qualität der Grafik passt. Die Welt ist zwar nicht so "schön" wie bei anderen Titeln, aber London ist halt alt und stellenweise heruntergekommen und in einer Stadt mit akutem Zombieproblem klappt die Stadtreinigung nicht mehr so richtig. Gefühlt ist die Detailqualität knapp unterhalb GW2 und damit auf gleichem Level wie TOR. Das muss reichen. - Die Animationen sind in Ordnung. Auch hier, sie sind nicht so flüssig und ausgefeilt wie z.B. in GW2, aber bei weitem angenehmer anzuschauen wie die Mech-Personen von TOR.
Dann unbedingt erwähnenswert: Sound. Die Musik hat hier absolut gepasst. Bei TOR habe ich die Musik wegen "langweilig, uninteressant". In TSW hatte ich immer wieder den Effekt, den ich bisher nur aus Doom 3 kannte: Musik, Spielwelt und Spielmechanik ergeben eine faszinierende, surreale Handlungskulisse. Und bei einer Mission, in welcher eine Musiksequenz eine wichtige Rolle spielt, hat's das ganze auf eine neue Ebene gehoben.
Damit sind wir auch schon bei: Missionen Hier sind die Gefühle etwas gemischt. Man hat einen Handlungsstrang, der sich wohl weit hinzieht. Dazu gibt's immer eine Hauptmission und bis zu drei Nebenmissionen. Mehr kann man nicht haben, nimmt man eine weitere an, muss man bei einer Hauptmission die vorherige pausieren, bei Nebenmission eine andere aufgeben.
- Positive daran ist: Man hat aber im Gegensatz zu anderen MMOs nicht so einen Wald an Questen, welche man im Akkord auf der Karte abarbeitet ohne noch eine Ahnung zu haben, was man gerade macht und wieso man das eigentlich machen soll. Macht man eine abgebrochene Mission später weiter, ist man genau an der Stelle, wo man stehen geblieben ist. - Nachteilig drückt sich dabei aus: * Der Freiheitsgrad ist gefühlt geringer als bei anderen MMO. * Man rennt wieder an anderen Missionen vorbei, welche man gerade nicht annehmen kann, da die Liste voll ist. Ein gutes Gedächtnis oder Notizen (die man sich zum Glück auch im Spiel auf der Karte machen kann) sind hier notwendig, wenn man sie später noch machen will. - ABER: Sie sind nicht nur diese totlangweiligen Laufhierhin-Laufdorthin oder plätte 10 Zombies-Missionen, sondern man muss tatsächlich ein bischen sein Hirn einschalten. Das Spiel hat hierzu auch einen integrierten Webbrowser, sprich Google ist dein Freund. Und ja man sollte dann halt nicht auf die Spoilerseiten gehen, sonst nimmt man sich halt dann doch wieder den SpaÃ.
Last but now also least: Instanzen Was viele WoW-Konkurrenten hier leider herzauberten war ein blanker Langeweilehorror. Und seit den Heroics preNerf von Burning Crusade gab es auch kaum noch wirkliche Herausforderungen für den kleinen PvE-Bereich. Hier sind die Instanzen im GroÃen und Ganzen für den Anfang sehr gut gelungen. Kein langweiliger Tank'n'Spank die ganze Zeit (ja ein paar Bosse laufen dennoch so). Halt kein Heroicniveau wie bei BC, aber hey die wollen ja nicht gleich alle vergraulen.
In Summe: Mir macht es SpaÃ, nach den Flautespielen STO, TOR und D3 mal wieder was anderes. Wie es in ein paar Monaten ausschaut, mal schauen. Achja und man muss Bugresistent sein, das hat das Spiel noch, aber meistens reicht ein Serverwechsel, dann läufts wieder. Wer grinden und powergamen will, sollte die Finger davon lassen. Wer ein bischen Wert auf was Neues und Atmosphäre legt, könnte sich damit anfreunden.
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